Bundesminister Dr. Gerd Müller, MdB, wurde für seine Verdienste um die Einheit Europas mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis ausgezeichnet

Die Europäische St.-Ulrichs-Stiftung hat Bundesminister Dr. Gerd Müller, MdB, am Mittwoch, 23. Juni 2021, in Berlin mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis ausgezeichnet.

Die von Landkreis und Stadt Dillingen a.d.Donau im Jahr 1993 gegründete Stiftung, die die Förderung der Einheit Europas in christlich-abendländischer Tradition und im Geiste des heiligen Ulrich zum Zweck hat, verleiht den mit 10.000 Euro dotierten Preis in der Regel alle zwei Jahre. Der Preisträger des Jahres 2020 spendet das Preisgeld an die Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP, deren Hauptziel die Förderung von Bildung und Erziehung und der Bau von Schulen in Schwellenländern ist (https://www.fly-and-help.de/).

Eigentlich sollte Dr. Gerd Müller bereits im Oktober vergan-genen Jahres bei einem Festakt in der Basilika St. Peter in Dillingen a.d.Donau mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis ausgezeichnet werden. Wegen der Corona-Pandemie musste die Veranstaltung allerdings wenige Tage zuvor zum großen Bedau-ern der Stiftung abgesagt werden.

Müller reiht sich damit als 13. Preisträger seit Gründung der Stiftung im Jahr 1993 in die Liste prominenter Preisträger ein. So wurden u.a. Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl (1997), Bundespräsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog (1999), die Gemeinschaft Sant’Egidio (2003), der Erzbischof von Prag Miloslav Kardinal Vlk (2007), das aus 300 christlichen Bewegungen bestehende Netzwerk „Miteinander für Europa“ (2014) und zuletzt im Jahr 2018 die Nothilfeorganisation „Ärzte ohne Grenzen“ ausgezeichnet.

Bei der Preisverleihung betonte der Vorsitzende der Stiftung, Landrat Leo Schrell, dass die Flüchtlingssituation, der Klimawandel und die Corona-Pandemie drei drängende Gegenwartsfragen seien, bei denen sich Europa schwertue, mit einer Zunge zu sprechen und die Probleme gemeinsam anzupacken und zu lösen. „Wenn wir uns den gegenwärtigen Zustand Europas betrachten, ist das Stiftungsziel „Förderung der Einheit Europas in christlich-abendländischer Tradition“ aktueller denn je“, betonte Schrell. Deshalb habe die Stiftung mit Dr. Gerd Müller einen herausragenden Preisträger.

Mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis würdigt die Stiftung Müllers Verdienste um die Einheit Europas und die Völkerverständigung, die er sich als Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung erworben hat. „Mit Ihrer klaren und unmissverständlichen Haltung zu gegenwärtigen Fragen der Aufnahme und Integration von Flüchtlingen und Migranten in den Mitgliedsstaaten der Europäischen Union haben Sie Ihre proeuropäische Grundhaltung nachdrücklich unter Beweis gestellt. Damit sind Sie sehr entschieden und offen den nationalistischen Bestrebungen in mittlerweile zahlreichen Mitgliedsstaaten der Europäischen Union entgegengetreten“, sagte Schrell. So setzt sich Bundesminister Dr. Gerd Müller seit vielen Jahren als überzeugter Europäer für den Chancenkontinent Afrika ein, um für die Menschen bessere Lebensverhältnisse zu schaffen. Dabei habe die Stiftung überzeugt, dass Müllers Handeln stets vom christlichen Menschenbild, einem Wertekonzept, getragen von Grundwerten wie Gleichberechtigung und Toleranz sowie dem Recht eines jeden Menschen auf Leben und Würde geprägt gewesen sei, so Schrell. Eben mit dieser Zielsetzung hat Bundesminister Dr. Gerd Müller die Stiftung gebeten, das Preisgeld der Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP zur Verfügung zu stellen.

Der Augsburger Bischof Dr. Bertram Meier betonte bei der Begrüßung, dass Bundesminister Dr. Gerd Müller ein würdiger Preisträger sei. „Sie strahlen eine große Liebe für die Schöpfung aus und leben aus einem intensiven Glauben an den Menschen und an seine Möglichkeiten, der Welt ein humanes Gesicht zu geben“, sagte der Bischof.

Die Laudatio auf Müller hielt Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble, MdB. Ihn hatte die Stiftung im Jahr 2016 mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis ausgezeichnet. Umso mehr war die Freude bei der Stiftung über die erneute Begegnung mit Schäuble groß. Schäuble sagte in seiner Laudatio: „Gerd Müller hat die Entwicklungspolitik verändert und vorangebracht. Seine zahlreichen Initiativen haben Maßstäbe für die künftige Ausrichtung deutscher und europäischer Entwicklungszusammenarbeit etabliert. Vor allem sein „Marshallplan mit Afrika“ ist ein Paradigmenwechsel – für eine wirtschaftliche Kooperation, die auf Partnerschaft und Eigeninitiative setzt, die dauerhafte Lebensperspektiven für Menschen in den ärmeren Ländern eröffnet und damit nachhaltig wirkt.“

Bundesminister Dr. Gerd Müller, MdB, sagte ein seiner Dankesrede: „Diesen Preis nehme ich mit großer Freude stellvertretend für viele tausend großartige ehrenamtliche Entwicklungshelfer und -helferinnen entgegen, deren weltweiter Einsatz einer friedlichen und gerechteren Globalisierung gilt. Der St. Ulrichs-Preis steht für Europa, christliche Werte, für Gerechtigkeit und Frieden. Er ist Anerkennung und Auftrag für die deutsche Entwicklungspolitik, entschlossen den Weg für eine Welt ohne Hunger und eine gerechtere Globalisierung weiter zu gehen. Der Starke hilft dem Schwachen bei uns und in der Staatenwelt. Das muss unser Leitprinzip für die Zusammenarbeit von Industrie-, Entwicklungs- und Schwellenländern sein. Das Lieferkettengesetz ist dazu ein wegweisender Schritt. Keine Kinderarbeit und keine Ausbeutung von Mensch und Natur in globalen Lieferketten.

Mit dem Preis wurden großartige Persönlichkeiten geehrt, wie Lech Walesa, der mit der Solidarnosc den Weg für den Zusammenbruch des Kommunismus ebnete, sein Landsmann Bischof Nossol und sein mutiger Schritt zur Versöhnungsmesse Deutschlands und Polens 1989, oder auch Helmut Kohl, der Kanzler der deutschen Wiedervereinigung.

Gerade jetzt in der Corona-Krise brauchen wir wieder diesen Mut und Aufbruch, die Besinnung auf christliche Werte und ein starkes Europa in der Welt. Ich sehe aber die Gefahr, dass Europa zu sehr nur nach innen, auf sich selbst schaut. Europa muss viel stärker international vorangehen und über seine eigenen Grenzen hinaus denken und handeln: beim weltweiten Kampf gegen die Pandemie, beim Klimaschutz und bei der Verringerung der Ursachen von Flucht und Vertreibung.

Ich hoffe, dass der Preis noch mehr Menschen ermutigt, nicht wegzuschauen, und sich für Gerechtigkeit weltweit einzusetzen. Der Preis steht so auch für die vielen ehrenamtlich Tätigen und ihre herausragende Arbeit in den Kirchen, EineWelt-Läden oder den vielen Partnerschaften mit Entwicklungsländern. Das Preisgeld gebe ich direkt an die Reiner Meutsch Stiftung FLY & HELP. Sie baut Schulen in Entwicklungsländern und gibt damit tausenden Jungen und Mädchen eine bessere Zukunft.

Ganz herzlich möchte ich Landrat Leo Schrell und der Stadt Dillingen für ihr großartiges Engagement danken. Dass ich übrigens der erste Preisträger sein werde, der in Bayerisch-Schwaben daheim ist, freut mich besonders.“

 

Informationen zur Europäischen St.-Ulrichs-Stiftung:

Die Europäische St.-Ulrichs-Stiftung ist im Jahre 1993, dem 1000. Jahr der Heiligsprechung von Bischof Ulrich (Bistumspatron des Bistums Augsburg), auf Initiative des verstorbenen Landrats Dr. Anton Dietrich als Stiftung des Landkreises und der Großen Kreisstadt Dillingen a.d.Donau gegründet worden. Zweck der Stiftung ist die Förderung der Einheit Europas in christlich-abendländischer Tradition und im Geiste des hl. Ulrich. Stiftungsvorsitzender ist Landrat Leo Schrell.

Der Stiftungszweck wird u.a. durch die Verleihung des mit 10.000 Euro dotierten Europäischen St.-Ulrichs-Preises an Personen, Initiativen und Institutionen verwirklicht, die insbesondere in den Bereichen Politik, Kirche, Wissenschaft, Kultur, Wirtschaft und sozialem Engagement tätig sind und sich in christlich-abendländischer Tradition und im Geiste des hl. Ulrich für die Einheit Europas einsetzen bzw. eingesetzt haben. Mit dem Europäischen St.-Ulrichs-Preis sind bisher ausgezeichnet worden:


1993 - Prof. Dr. Alfons Nossol (Bischof von Oppeln)


1995 - Dr. Alois Mock (Vizekanzler und Außenminister a.D. der Republik Österreich)


1997 - Dr. Helmut Kohl (Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland)


1999 - Prof. Dr. Roman Herzog (Bundespräsident a.D. der Bundesrepublik Deutschland)


2001 - Dr. Marion Gräfin Dönhoff (Publizistin und Mitherausgeberin der ZEIT)


2003 - Gemeinschaft Sant’Egidio (vertreten durch den Gründer, Professor Dr. Andrea Riccardi)


2007 - Miloslav Kardinal Vlk (Erzbischof von Prag)


2009 - Anne Sophie Mutter (weltberühmte Geigerin)


2012 - Lech Walesa (Präsident a.D. der Republik Polen und Friedensnobelpreisträger)


2014 - „Miteinander für Europa“ (Internationales Netzwerk aus 300 christlichen Bewegungen)


2016 - Dr. Wolfgang Schäuble (Bundesminister der Finanzen)


2018 - Nothilfeorganisation („Ärzte ohne Grenzen e.V.“ vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden der deutschen Sektion, Dr. Volker Westerbarkey)

 

Informationen zur Stiftung sowie den Preisträgern und den Preisverleihungen früherer Jahre finden sich auch unter www.landkreis-dillingen.de unter der Rubrik „Bildung & Kultur“.

 

Zur Erfüllung des Stiftungsauftrages ist die Stiftung auf Spenden angewiesen (Sparkasse Dillingen-Nördlingen, IBAN: DE68 7225 1520 0000 0438 00, BIC: BYLADEM1DLG)


Vita
Bundesminister Dr. Gerd Müller, MdB (Preisträger 2020)

  • 1955 in Krumbach
  • 1989 bis 1994 Abgeordneter im Euro- päischen Parlament
  • seit 1994 Mitglied des Deutschen Bundestages
  • 2005 bis 2013 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucher- schutz
  • seit 2013 Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung 

 

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Übergabe der Urkunde durch den Stiftungsvorsitzenden Landrat Leo Schrell (rechts im Bild) an Bundesminister Dr. Gerd Müller, MdB

 



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Gruppenfoto mit dem Preisträger und dem Laudator (von links): Bischof Dr. Bertram Meier, Pfarrer Wolfgang Schneck, Bundesminister für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Dr. Gerd Müller, MdB, Oberbürgermeister Frank Kunz, Gertie Müller-Hoorens, Landrat Leo Schrell und Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble, MdB




Grossansicht in neuem Fenster: Ulrichspreis Müller 13

Bundesminister Dr. Gerd Müller, MdB, mit Urkunde und Medaille

 

 

 



Dillingen a.d.Donau, 24. Juni 2021
Peter Hurler, Pressesprecher

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