Bündnis "Hochwasserschutz f. unsere Heimat" will Umsetzung Gesamtkonzept "Hochwasserschutz Aktionsprogramm Schw. Donau" intensiv u. kritisch begleiten

 

Intensiv und kritisch will das Bündnis „Hochwasserschutz für unsere Heimat“ den zunächst auf zwei Jahre angelegten Prozess der Erstellung der Raumordnungsunterlagen für die Umsetzung des im Dezember von der Bayerischen Umweltministerin Ulrike Scharf vorgestellten Gesamtkonzeptes „Hochwasserschutz Aktionsprogramm Schwäbische Donau“ begleiten.

 

Das Konzept sieht neben den gesteuerten Rückhalteräumen bei Leipheim nördlich der Donau sowie bei Helmeringen und Neugeschüttwörth B südlich der Donau weitere Maßnahmen vor, die insbesondere einem Hochwasserschutz unterhalb eines HQ100 und damit dem Grundschutz dienen sollen. Landrat Leo Schrell betonte in der Analyse des nun vorliegenden Gesamtkonzeptes, dass neben den Flutpoldern vor allem auch der Grundschutz, die Vernässung der Auwälder durch Deichrückverlegungen mit Entlastung des Riedstromes und der Schutz der bebauten Bereiche Bestandteil des Konzeptes seien. „Im Gegensatz zu den ursprünglich geplanten vier Flutpoldern nördlich der Donau wird das nunmehr vorliegende Gesamtkonzept grundsätzlich dem Anspruch, in erster Linie einen Hochwasserschutz für den Landkreis und dessen Gemeinden zu erreichen, besser gerecht“, betonte Schrell.

 

Stimmkreisabgeordneter Georg Winter, der das Bündnis initiiert hatte, plädierte deshalb dafür, die bisherige erfolgreiche Arbeit des Bündnisses fortzusetzen und vor allem den zweijährigen Prozess der Erstellung der Raumordnungsunterlagen intensiv zu nutzen, um über eine Mitarbeit in den dafür vorgesehenen Arbeitsgruppen die Interessen der Region einzubringen und klar zu artikulieren. Diese Phase sei nach Aussage von Georg Winter ganz entscheidend. Mit Blick auf das enorme Schadenspotenzial eines Hochwassers, insbsondere auch für die Infrastruktur, erscheinen ihm zwei Ziele besonders wichtig. „Neben einer gerechteren Lastenverteilung durch zusätzliche Rückhalteräume an den Zuflüssen, insbesondere der Iller von Immenstadt bis Neu-Ulm, muss Ziel sein, dass unsere Region im Falle eines Hochwassers funktionsfähig bleibt“, sagte MdL Winter.

 

Einig waren sich die Bündnispartner, dass der Fokus der Bündnisarbeit weiterhin auf dem Hochwasserschutz für die heimische Region liegen und dieser durch präventive Maßnahmen sichergestellt werden müsse. Um das Bewusstsein der Bevölkerung für die vorhandenen Schadenspotenziale zu schärfen, schlugen Schrell und Winter die Schaffung eines beim Landkreis angesiedelten Regionalmanagements vor, dessen Aufgabe es auch wäre, die Interessen der Bündnispartner zu koordinieren und in die anstehenden Prozesse einzubringen. Bei Bedarf könnte sich das Bündnis extern fachlich beraten lassen, um die Forderungen der betroffenen Gemeinden fundiert in den Verfahren geltend machen zu können. Neben der Koordination der Interessen und Anliegen der Bündnispartner könnte das Regionalmanagement auch als Anlaufstelle für Bürger und Gemeinden zu Fragen des Hochwasserschutzes fungieren. Die Bündnispartner wollen darüber zeitnah in ihren Gremien beraten und entscheiden.

 

Nach Aussage von Prof. Dr. Robert Jüpner von der TU Kaiserslautern wurden mit dem nun vorliegenden Gesamtkonzept wichtige Forderungen des Bündnisses und damit Belange der Region berücksichtigt. So sind die im „Hochwasserschutz Aktionsprogramm Schwäbische Donau“ geplanten Maßnahmen grundsätzlich geeignet, die Hochwasservorsorge der Region nachhaltig zu verbessern.

 

Beispielsweise seien konkret sechs Standorte für einen natürlichen Rückhalt und Deichrückverlegungen vorgesehen. Mit der Vernässung von Auwaldflächen bekommt die Donau mehr Raum. Dies sei auch ein Gewinn für die Umwelt und die Natur. Jüpner empfahl dem Bündnis, die Aufstellung der Raumordnungs- und Planfeststellungsunterlagen kontinuierlich und fachlich zu begleiten, nachdem das „Aktionsprogramm Schwäbische Donau“ u.a. Untersuchungen zu Rückhaltepotentialen an der Iller zwischen Kempten und Ulm/Neu-Ulm beinhalte. Eine positive Beeinflussung der Hochwasserwelle in der Donau werde jedoch nur bei gezielter Aktivierung sehr großer Hochwasserrückhaltevolumina an der Iller möglich sein.

 

 

Dillingen a.d.Donau, 23.01.2017

Peter Hurler, Pressesprecher

Tel.Nr. 09071/51-138


 

 

 

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