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Neues Wohnen auf dem Land; Info-Abend "Geförderter Wohnraum in Hofstellen" zieht breites Interesse auf sich

Auch bei uns sieht man sie: Ungenutzte alte Bauernhäuser oder wenig genutzte Wirtschaftsgebäude auf Bauernhöfen. Diese Bausubstanz könnten jedoch in vielen Fällen für den gesteigerten Bedarf an Mietwohnungen auf dem Land genutzt werden.

Welche Möglichkeiten der Nutzung und wie der Staat dabei unterstützt wurde beim Infoabend „Geförderter Wohnraum in Hofstellen“, einer Kooperationsveranstaltung der Landkreise Dillingen und Günzburg, dem Bayerischen Bauernverband und dem Regionalentwicklungsverein Donautal-Aktiv, ausführlich beleuchtet. Mit insgesamt 100 Teilnehmern, darunter 60 im Livestream und 40 vor Ort, stieß die Veranstaltung auf reges Interesse. Für Landrat Markus Müller war darum die Themenwahl goldrichtig und Dillingens Kreisbäuerin Annett Jung sah sich darin bestätigt, dass es einen hohen Bedarf für alternative Einkommensmöglichkeiten in der Landwirtschaft gibt.

Soziale Wohnungsbau ist, laut Andreas Seidler von der Regierung von Schwaben, eine vielversprechende Option für diese Aufgabenstellung. Für staatliche Unterstützung müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, darunter mindestens drei Wohneinheiten im Gebäude, Barrierefreiheit und eine Sozialbindung von 25, 40 oder 55 Jahren. Dafür ist die Unterstützung mit 600 Euro Grundförderung pro Quadratmeter fertigem Wohnraum sowie weitere Zuschüsse für nachhaltiges Bauen und Bauvorhaben im Ortskern und einem günstigen Darlehenszinssatz doch sehr attraktiv. Vom Freistaat Bayern stehen Privateigentümer zur Umnutzung von alten Hofstellen in Wohnraum noch weitere Programme zur Verfügung: das Bayerische Modernisierungsprogramm, die Bayerische Holzbauförderung und die Städtebauförderung.

"Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in ländlichen Gebieten ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit unserer Region. Veranstaltungen wie diese tragen dazu bei, das Bewusstsein für die vorhandenen Möglichkeiten zu schärfen und den Austausch zwischen den Akteuren zu fördern", war das Fazit von Dillingens Landrat Markus Müller nach der Veranstaltung.

Neben der Vorstellung der unterschiedlichen Programme wurde den Teilnehmern auch die Möglichkeit geboten, konkrete Praxisbeispiele kennenzulernen. Herr Bernhard Braunmüller, Landwirt aus Stätzling im Landkreis Aichach-Friedberg, stellte seinen Weg der Umnutzung und Vermietung eines ehemaligen Kuhstalles innerhalb einer nach wie vor landwirtschaftlich genutzten Hofstelle vor. Während Tobias Schön aus Lutzingen seine Erfahrungen aus planerischer Sicht mit den Zuhörern teilte und den Umbau seiner Hofstelle in Holzbauweise vorstellte.

Die beiden Praktiker waren sich einig: es lohnt sich in bestehendes Gebäudepotential zu investieren! Die Möglichkeiten sind vielseitig und werden dann auch gut nachgefragt.

Auch die Kreisbäuerin Annett Jung war am Ende rundum zufrieden: "Die Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude für Wohnzwecke bietet eine vielversprechende Chance, die Strukturen in unseren ländlichen Gemeinden zu stärken und eine weitere Möglichkeit zur Diversifizierung unserer landwirtschaftlichen Unternehmen. Wir freuen uns, dass diese Veranstaltung dazu beigetragen hat, dieses Thema weiter voranzutreiben."

Die Dokumentation der Veranstaltung und weitere Informationen finden Sie auf unserer Homepage unter: https://www.donautal-aktiv.de/entwicklungsnetzwerk.

Grossansicht in neuem Fenster: Foto Infoveranstaltung Donautalaktiv

Bächingen, den Mittwoch, 14. Februar 2024/ms
Manuela Sing 
Donautal-Aktiv Team