Interkulturelle Gesundheitsbotschafter im Landkreis ausgebildet - Verleihung der Zertifikate

„Mit Migranten für Migranten - MiMi“ nennt sich das interkulturelle Gesundheitsprojekt Bayern. Das Programm setzt auf geschulte Multiplikatoren mit eigener Migrationserfahrung, die Informationen verständlich und respektvoll in verschiedenen Sprachen und kulturellen Kontexten vermitteln. Ziel ist es, über eine solch kultursensible Ansprache sowohl die Gesundheitskompetenz als auch die soziale Integration und Teilhabe zu fördern. Nun konnten in einer feierlichen Verleihung sieben Gesundheitsmediatorinnen und –mediatoren nach erfolgreichem Abschluss die Zertifikate überreicht werden.
Landrat Markus Müller würdigte in seiner Begrüßung den Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe – Migranten für Migranten: „So können wichtige Informationen zum Gesundheitssystem unabhängig von Herkunft und Sprache vermittelt werden.“ Eugenie Schweigert, die Standortkoordinatorin in Dillingen, erläuterte den Ablauf der Schulung und verwies auf die Ziele und Vorteile des bayernweiten Projektes: „Menschen mit Migrationshintergrund erhalten niedrigschwellig Zugang zu verlässlichem Wissen rund um Prävention, Vorsorge, psychische Gesundheit und das deutsche Gesundheitssystem.“ Des Weiteren würden die MiMi-Mediatorinnen und -mediatoren den Dialog fördern, Vertrauen aufbauen und dabei helfen, Barrieren abzubauen – insbesondere bei Menschen, die bisher wenig Kontakt zum Gesundheitssystem oder sprachliche Schwierigkeiten hätten. „Die Schulung schafft langfristige Strukturen zur Gesundheitsförderung für Menschen mit Migrationshintergrund“, so Schweigert.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen die Ausgebildeten selbst: Sie stellten sich persönlich vor und sprachen über ihre Motivation, künftig als Brückenbauerinnen und –bauer für Gesundheitswissen in ihren Communities zu wirken. Die Teilnehmenden aus unterschiedlichen Herkunftsländern haben in den letzten Monaten eine umfassende Schulung durchlaufen – zu Themen wie dem Deutschen Gesundheitssystem, Diabetes, Ernährung und Bewegung, Kindergesundheit und Unfallprävention, Früherkennung und Vorsorge sowie Umgang mit Medikamenten. Sie geben nun ihr Wissen an Gruppen von mindestens zehn Personen im Rahmen von Informationsveranstaltungen weiter. Mit 18 unterschiedlichen Sprachen – über Arabisch, Russisch, Somalisch hin zu Dari und Farsi – decken sie eine große Brandbreite ab.
Koordinatorin Schweigert freut sich, dass weitere vier Mediatoren sich in den Endzügen der Ausbildung befinden: „Der Pool an Ansprechpartnern erweitert sich stetig.“ Eine, die bereits seit 2021 als MiMi-Mediatorin wirkt, ist Mahnegar Rahimi. „Das Projekt ist sehr sinnvoll, denn Menschen, die neu nach Deutschland kommen und das Gesundheitssystem hier noch nicht kennen, bekommen wertvolle Informationen, etwa dass es Untersuchungen zur Krebsfrüherkennung gibt“, so Rahimi. „Ich freue mich, diese Informationen an Menschen mit der gleichen Sprache weitergeben und helfen zu können.“
Das Projekt wird in Bayern durch das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert und durch das Ethno-Medizinische Zentrum e. V. in Kooperation mit lokalen Trägern umgesetzt. Für weitere Informationen steht die Standortkoordinatorin Eugenie Schweigert, Tel. 09071-51456, E-Mail mimi@landratsamt.dillingen.de am Landratsamt Dillingen a.d.Donau zur Verfügung.
Gemeinsam mit Vertretern des Kreistags, der Kommunen und der Verwaltung gratulierte Landrat Markus Müller den ausgebildeten MiMi-Mediatorinnen und Mediatoren zu ihrem Zertifikat.
Landratsamt Dillingen a.d.Donau, 24.07.2025
