Tierheim in Höchstädt erfüllt nicht die Anforderungen an Tierhaltung – Erlaubnis wird nicht erteilt

Nach eingehender Prüfung musste das Landratsamt Dillingen a.d.Donau den Antrag des Tierschutzvereins ablehnen, im Tierheim am Standort in der Wertinger Straße in Höchstädt Tiere, insbesondere Hunde und Katzen, zu halten. Der Tierschutzverein für den Landkreis Dillingen e.V., vertreten durch die erste Vorsitzende, Ariane Dallmaier, hatte die Erlaubnis am 17. November 2024 beantragt.

Grund für die Ablehnung sind die vorhandenen Räumlichkeiten, die im derzeitigen Zustand keine tierschutzgerechte Unterbringung der Hunde und Katzen mehr erlauben. Für die Erteilung der Erlaubnis sind nach dem Tierschutzgesetz auch die Anforderungen an Räume und Einrichtungen zu prüfen. Nachdem die Voraussetzungen für eine Erlaubnis nicht erfüllt sind, können weiter keine Tiere im Tierheim gehalten werden. Um die Unterbringung der aktuell ca. 10-15 Hunde und ca. 30 Katzen organisieren zu können, wurde eine angemessene Frist bis zum 30. Juni 2025 eingeräumt.

Dem Tierschutzverein als Betreiber des Tierheims steht es jederzeit frei, einen neuen Antrag auf Erlaubnis zur Haltung von Tieren zu stellen, sofern die baulichen Voraussetzungen gegeben sind.

Die Kommunen des Landkreises, die für Fundtiere zuständig sind, wurden in diese Thematik kontinuierlich mit einbezogen. „Auch von Seiten der Städte und Gemeinden bestand stets das Bestreben nach einer tragfähigen und gleichzeitig finanzierbaren Lösung für die Zukunft. Auf die Notwendigkeit der Erlaubnis, um gerade auch staatliche Fördergelder zu erreichen, wurde inständig aus dem Kreise der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mehrmals hingewiesen“, betont Tobias Steinwinter als Vorsitzender des Kreisverbandes des Gemeindetages.

„Ich setze mich dann bei einem guten, neuen Konzept dafür ein, dass es eine Förderung durch den Freistaat gibt“, sagt Landtagsabgeordneter Manuel Knoll, der mit der Thematik ebenfalls vertraut ist. „Die aktuelle Situation ist sowohl für die schutzbedürftigen Tiere als auch für die Kommunen mehr als unbefriedigend. Wir brauchen bessere Voraussetzungen, so dass auch eine Genehmigung zum Betreiben eines Tierheims überhaupt möglich ist.“

„Der Entscheidung gingen mehrere Gespräche und Vor-Ort-Termine zusammen mit der unteren Bauaufsichtsbehörde des Landratsamts, dem Bürgermeister der Stadt Höchstädt, der Amtstierärztin der Veterinärverwaltung des Landratsamts sowie der Vorsitzenden des Tierschutzvereins Dallmaier seit November letzten Jahres voraus“, ergänzt Landrat Markus Müller, „auch auf meine Initiative hin.“ Eine artgerechte Unterbringung in Containern, mit entsprechender Elektrik und Heizungsinstallation ausgerüstet, sei als eine schnelle und pragmatische Lösung eruiert und die Unterstützung des Landratsamtes zugesagt worden, so Müller. Dem Tierschutzverein lag bereits ein Angebot vor, das im Falle einer Auftragsvergabe die Lieferung und Aufstellung der Container innerhalb weniger Wochen in Aussicht stellte. Ein Bauantrag oder ein entsprechendes Konzept hat der Verein als verantwortliche Rechtsperson trotz mehrmaliger Fristsetzung nicht vorgelegt.

"Leider ist es seitens des Tierschutzvereins nicht gelungen mit einem tragfähigen Konzept die Zukunft sicherzustellen. Zum Schutz der Katzen und Hunde als auch der weiterhin leider unkastrierten Streunerkatzen im Landkreis befürworte ich diesen Schritt ausdrücklich“, äußert sich auch Heidi Terpoorten ehemalige Bezirks- und Kreisrätin sowie ehemalige Vorsitzende der Kreisgruppe Dillingen des BUND Naturschutz zur aktuellen Thematik.

Die in Höchstädt bestehenden Räumlichkeiten erfüllen nicht die Voraussetzungen. Im Sinne des Tierschutzes können dort keine Tiere mehr untergebracht werden.

Es war somit unvermeidlich, dass mit Schreiben vom 14. März eine letztmalige Fristverlängerung bis zum 12. Mai 2025 eingeräumt wurde, um ein geeignetes Konzept zur Einhaltung der Tierschutzvorgaben zu unterbreiten, was aber zum Fristende nicht vorlag; eine weitere Fristverlängerung ist nach den rechtlichen Bestimmungen nicht zulässig. 

Landratsamt Dillingen a.d.Donau, 20.05.2025
Peter Hurler, Pressesprecher