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Landratsamt Dillingen passt Betriebskonzept für Impfzentrum an die Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung ab Oktober 2021 an!

Das Landratsamt Dillingen hat das Betriebskonzept für das Impfzentrum ab Oktober 2021 nach den Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung angepasst. Danach setzt das Landratsamt gemeinsam mit dem Betreiber des Impfzentrums künftig verstärkt auf den Einsatz mobiler Teams.

So werden die staatlichen Impfzentren nach einem Kabinettsbeschluss über den 30.09.2021 hinaus bis zum 30.04.2022 mit einem geänderten bayerischen Impfkonzept und daraus resultierend mit einem deutlich reduzierten Umfang fortgeführt.

In den kommenden Monaten sollen neben den Erst- und Zweitimpfungen entsprechend der Empfehlung der ständigen Impfkommission auch sog. Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden. Für diese gibt es momentan zwar noch keine Empfehlung der ständigen Impfkommission, da diese derzeit noch erarbeitet wird. Jedoch hat die Gesundheitsministerkonferenz, basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen, wonach es bei bestimmten Personengruppen vermehrt zu einer reduzierten oder schnell nachlassenden Immunantwort nach einer vollständigen COVID-19-Impfung kommen kann, bereits Mitte August eine Auffrischungsimpfung für folgenden Personenkreis empfohlen:

-  Bewohner/innen in Pflegeeinrichtungen, in Einrichtungen der Eingliederungshilfe und in weiteren Einrichtungen mit 
    vulnerablen Gruppen,

-  Patienten/innen mit Immunschwäche oder Immunsuppression,

-  Pflegebedürftige in ihrer eigenen Häuslichkeit und Höchstbetagte (ab 80 Jahren),

-  Personen, die eine vollständige Impfserie mit Vektor-Impfstoffen von AstraZeneca oder Johnson&Johnson bzw. nach einer
    Genesung von COVID-19 mit einem dieser Vektor-Impfstoffe erhalten haben.

Die Gesundheitsministerkonferenz hat am 06.09.2021 zudem beschlossen, dieses Angebot auf folgende Personengruppen auszuweiten:

-  Pflegekräfte und weitere Beschäftigte von Pflegeeinrichtungen, Einrichtungen der Eingliederungshilfe und weiteren
    Einrichtungen mit vulnerablen Gruppen,

-  Personen, die beruflich in regelmäßigem Kontakt mit infektiösen Menschen stehen (z.B. medizinisches Personal ambulant
    und stationär, Personal des Rettungsdienstes, mobile Impfteams),

-  Personen über 60 Jahre (nach individueller Abwägung, ärztlicher Beratung und Entscheidung).

Darüber hinaus hat das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege zusammen mit der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, der Bayerischen Landesärztekammer, des Bayerischen Hausärzteverbandes und des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte ergänzende Empfehlungen für Auffrischungsimpfungen erarbeitet. Danach kann die Auffrischungsimpfung nach individueller Beratung und Entscheidung in Erwägung gezogen werden bei Personen unter 80 Jahre mit einem Fokus auf über 60-jährige, bei denen krankheits- oder medikationsbedingt eine Immunschwäche vorliegt und von denen anzunehmen ist, dass die Schutzwirkung nach sechs Monaten auch bereits reduziert ist und ein sehr hohes individuelles Risiko für schwere Verläufe bei einer COVID-Infektion besteht.

Der Schwerpunkt des staatlichen Impfangebots liegt künftig beim Einsatz von mobilen Impfteams, vor allem für die vorstehend genannten vulnerablen Gruppen sowie für die Beschäftigten in den Alten- und Pflegeheimen, während für das stationäre Impfen vorrangig künftig das Impfangebot der niedergelassenen Ärzte und Betriebsärzte genutzt werden soll. Beim ergänzenden staatlichen Impfangebot, das durch das Impfzentrum abgedeckt werden soll, wird, nach den Vorgaben des Freistaates, von einem Bedarf von 100 bis 150 Impfungen pro Tag bei einer 5-Tage-Woche bezogen auf 100.000 Einwohner ausgegangen. Die Impfkapazitäten des Impfzentrums in Wertingen werden deshalb, entsprechend den verbindlichen staatlichen Vorgaben, deutlich zurückgefahren.

Die Dienstleistungen der Fa. Ecolog, die das Impfzentrum im staatlichen Auftrag betreibt, werden künftig wie folgt zur Verfügung stehen:

Bis zum 30. September 2021 sind Impfungen im Impfzentrum Wertingen weiterhin ohne Anmeldung täglich, also von Montag bis Sonntag von 10:00 Uhr bis 17:00 Uhr, noch möglich. 

Ab 1. Oktober 2021 ist die Verwaltung des Impfzentrums Wertingen weiterhin für alle Fragen rund um die Impfung und zur Vereinbarung von Impfterminen usw. von Dienstag bis Samstag jeweils von 09:00 Uhr bis 16:30 Uhr unter Tel. 0 82 72 / 99 38 74 0 zu erreichen. 

Ab 1.Oktober 2021 finden Dienstag bis Samstag von 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr unverändert noch Impfungen ohne Anmeldung in Wertingen statt und zwar im Foyer des Hallenbades. Personen mit einem für einen Sonntag und Montag bereits terminierten Zweitimpfungstermin werden vom Impfzentrum persönlich telefonisch kontaktiert, um den Impftermin auf einen anderen Wochentag zu verlegen.

Ab 1. Oktober 2021 bieten zusätzlich von Dienstag bis Freitag aufgrund der niedrigen Arztdichte im Landkreis Dillingen mobile Impfteams der Fa. Ecolog, die im staatlichen Auftrag unterwegs sind, zusätzlich an jeweils wechselnden Standorten im Landkreis Dillingen an bestimmten Tagen Impfungen an. Vorgesehen sind Aktionen an bestimmten Tagen in den Verwaltungsgemeinschaften Gundelfingen, Syrgenstein, Wittislingen, Höchstädt, Holzheim sowie in den Städten Dillingen und Lauingen, ebenso in den Gemeinden Buttenwiesen und Bissingen. Es besteht die Möglichkeit, sich dort zu den angegebenen Zeiten ohne vorherige Terminvereinbarung impfen zu lassen. Auf der Internetseite https://www.landkreis-dillingen.de/ des Landratsamtes werden die genauen Standorte (Anschriften) und Betriebszeiten dieser Impfstationen Anfang der KW 39 (27.09. bis 03.10.) veröffentlicht.  Daneben werden die Impftermine für die kommende Woche jeweils in der  vorherigen Wochenendausgabe der Donau Zeitung und der Wertinger Zeitung veröffentlicht (erstmals am 02.10.2021).

Ab 1. November 2021 werden Impfungen ohne Anmeldung im Impfzentrum Wertingen „nur“ noch jeden Samstag von 09.00 Uhr bis 16.30 Uhr im Schulungsraum des Rotkreuz-Hauses gegenüber der Dreifachturnhalle stattfinden.

Die niedergelassene Ärzteschaft des Landkreises Dillingen begrüßt nach einer Stellungnahme des ärztlichen Koordinators, Dr. med. Alexander Zaune, ausdrücklich die Entscheidung des Landrats, die Zusammenarbeit mit der Firma Ecolog fortzusetzen und den Betrieb des Impfzentrums und der mobilen Impfteams aufrechtzuerhalten. Dr. Zaune dankt an dieser Stelle für die sehr gute Zusammenarbeit zwischen Kreisverwaltungsbehörde, öffentlichem Gesundheitsdienst (Gesundheitsamt), der Firma Ecolog und den Praxen.

Die Impf-Kapazitätsgrenzen der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte im Landkreis sind bereits bekannt. „Ob ein möglicher sehr hoher Bedarf an Drittimpfungen neben der Regelversorgung und den bekannten Problemen eines Landkreises mit niedriger Arztdichte bei absehbaren Digitalisierungsproblemen durch die Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums in den Praxen dann problemlos abgedeckt werden kann, bleibt abzuwarten“, so Dr. Zaune. Das ergänzende staatliche Impfangebot sollte aus Sicht der niedergelassenen Ärzteschaft hier ggf. flexibel der kommenden Situation Rechnung tragen und bei Bedarf auch nach oben angepasst werden können. Die zu deutliche Reduktion der Impfkapazitäten des Impfzentrums nach den verbindlichen staatlichen Vorgaben halten die Praxen des Landkreises für überzogen.

„Nachdem“, wie Landrat Leo Schrell betont, „die besondere Situation der Hausärzte seit langem bekannt ist, wurde, um auf diese Problematik angemessen reagieren zu können, der Vertrag mit der Fa Ecolog so ausgestaltet, dass ein eventuell notwendig werdender Aufwuchs an Impfkapazitäten kurzfristig und flexibel realisiert werden kann.“ 

Mit dem bevorstehenden Abbau des Impfzentrums in der Dreifachturnhalle kehrt dort auch die Schul- und Vereinsnutzung wieder zurück. So werden die drei Sportfelder der Dreifachturnhalle Wertingen für den Schul- und Vereinssport spätestens Ende Oktober wieder freigegeben, sobald dort die Impfkabinen und der Schutzboden entfernt sowie eine Grundreinigung und weitere Aufräumarbeiten durchgeführt wurden. 

Da der Umkleidebereich der Dreifachturnhalle Wertingen bis zum 30.04.2022 weiterhin als Verwaltungsstation für das Impfzentrum benötigt wird, werden für Vereine und Schulen alternative Umkleideräume geschaffen, die mit geringen Einschränkungen verbunden sind, die bereits mit den Schulen und Vereinen, die die Dreifachturnhalle nutzen, abgesprochen wurden.

 

Dillingen a.d.Donau, 23. September 2021 
Peter Hurler, Pressesprecher